Wie du herausfindest, was DU wirklich willst
Entscheidungen zu treffen kann manchmal ganz schön nervig sein und oft wünsch man sich insgeheim nochmal 12 zu sein, wo Mama und Papa für die meisten Entscheidungen zuständig waren und man selbst oft nichtmal entscheiden musste, was man heute anzieht oder was man zu Mittag isst. Hach, herrlich…Dabei kann der Akt der Entscheidungsfindung so viel Spaß machen! In diesem Artikel beschreibe ich, wieso – und gebe dir wertvolle Tipps mit auf den Weg, die zumindest mir beim Treffen von Entscheidungen sehr geholfen haben.
Content:
- Wie du herausfindest, ob das, wovon du dachtest, dass es dein Weg ist, wirklich DEIN Weg ist
- Was für ein Entscheidungstyp bist du?
- Triffst wirklich DU deine Entscheidungen?
- Fragen, die dir bei deiner Entscheidungsfindung helfen könnten
- Trau dich, zu spielen
- Gönn dir Pausen
- Was deine Entscheidungen wirklich für deinen weiteren Lebensverlauf bedeuten
„Hast du Lust ein Rohkost-Retreat mitzuorganisieren – in Thailand?“ Jaaa maaan klaaaar! Was für ne Fraaage?! 😀 War damals meine Reaktion. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch im Yogazentrum in Kalifornien und voller Feuer & Flamme für sämtlichen Schabernack. Ok. Das war ich eigentlich schon immer. Abenteuer, Neues erleben, verrückte Dinge tun. Schließlich ist mein Sternzeichen Schütze, der ja für seine Abenteuerlust bekannt ist. Punkt. Aus. Stigmata machen es einem so herrlich leicht Entscheidungen zu treffen. Alles hat halt seine Vor- und Nachteile.
Will ich lieber Langeweile?
Einen Monat später. Deutschland. Realität. Arbeit. Gewohnte Umgebung. Winter. Meinem Gemüt ging es überraschenderweise ziemlich gut und mein allejahrewieder-Winterbluse lies sich nur manchmal blicken. Und genau das war das Problem! So langsam stießen Fragen in meinen Kopf, ob ich denn überhaupt Deutschland nach so kurzer Zeit schon wieder verlassen will. Ob ich mich schon wieder einer komplett neuen Umgebung aussetzen will – noch dazu war ich noch nie in Asien! Hab ich zur Zeit wirklich Bock auf Abenteuer, auf Kulturschocks, auf das Unbekannte, auf Wochen – oder vielleicht sogar Monate, in denen kein Tag wie der andere sein würde? Angst stieg in mir auf. Denn so ein Gefühl kannte ich bis dato noch nicht. Eigentlich war ich doch immer diejenige, die immer weg wollte, raus in die Welt, Neues entdecken, sich schwierigen Situationen aussetzen, täglich neue Menschen kennenlernen…Ziemlich lange schwang dieses Thema so in meinem Alltag mit und ich versuchte es immer ein bisschen von mir wegzudrängen. Doch mit der Zeit erlaubte ich mir mehr und mehr, dass ich mich jederzeit umentscheiden könne. Was etwas ganz Neues für mich war. Denn wenn ich früher eine Entscheidung getroffen hatte zog ich sie in den allermeisten Fällen bis zum bitteren Ende durch, auch wenn sich meine Vorstellungen und Ziele teilweise komplett verändert hatten. Ich wollte niemandem durch meine Umentscheidung Schwierigkeiten bereiten, wollte nicht eine von denen sein, die erst große Versprechungen macht und diese dann nicht hält. „Aber verdammt nochmal, ich DARF mich umentscheiden! Wer hat hier die Zügel in der Hand?“
Ich habe ein offenes Herz….chakra
Wer meine vergangenen Posts gelesen hat, merkt schnell, dass das Thema „Entscheidungen treffen“ gerade ziemlich groß bei mir ist. Und ich finde es zur Zeit unglaublich spannend verschiedene „Techniken“ auszuprobieren. Eine Technik, die mir gleichzeitig mega viel geholfen hat, aber mir auch erstmal irgendwie noch mehr Schwierigkeiten bereitet hat, war ein weißer Rat von Simon, einer der Volunteers im Yogazentrum in Kalifornien, in dem ich letzten Herbst war. Er hat mit mir einen Human Design Test gemacht. Ich werde hier jetzt nicht ausführlich erklären, was das ist, weil ich mich selbst noch nicht ausführlich genug damit beschäftig habe, zumindest so viel kann ich dazu sagen: es ist eine Methode zur Persönlichkeitsanalyse und verbindet moderne DNA-Analyse mit dem Wissen des I Ging, ein uraltes philosophisches System aus dem alten China. Jedenfalls – nachdem Simon meine Geburtsdaten in ein System eingegeben hat, spuckte dieses diverse Daten über mich aus (wäre eigentlich auch eine perfekte Tarnung für die NSA, oder?), unter anderem, dass ich ein offenes Herzchakra habe. AHA! Klingt eigentlich ziemlich cool oder?
Komm lass uns spielen
Ein offenes Herz….chakra. Bis heute habe ich mich weder intensiv mit offenen Herzen noch mit Chakren beschäftigt und ich konnte mit dieser Erkenntnis so gut wie gar nichts anfangen. Simon erklärte es mir aber ganz grundschulgerecht: „Es bedeutet, dass du Entscheidungen eher emotional triffst. Wenn dich also heute jemand fragt, ob du Bock hast nächste Woche mit ihm auf nen Trip zu gehen, und du erst mal total Feuer und Flamme dafür bist, dann bist du in einem emotionalen Hoch. Wenn du aber nochmal ne Nacht drüber schläfst kann das ganze morgen schon ganz anders aussehen. Bedenken steigen in dir auf und du sagst ihm doch lieber nicht zu. Dann bist du in einem emotionalen Tief. Warte also, bis das Pendel in der Mitte angelangt ist und triff dann die Entscheidung.“ Das war eigentlich die erste wirkliche Einladung für mein Unterbewusstsein, sich mit dem Thema Entscheidungen näher zu beschäftigen. Ich unternahm erste Versuche um diese neue Art der Entscheidungsfindung zu testen. Inzwischen – also ca 5 Monate später – bin ich wieder um einige Erfahrungen schlauer und kann sagen: Fürs erste „eingrooven“ ist diese Technik echt gut. Ich erlaube mir nun ganz bewusst, mir für Entscheidungen mehr Zeit zu lassen und diese Zeit auch produktiv zu nutzen indem ich meinen Gedanken intensiver nachspüre und mir nicht ständig irgendwelche künstlichen Gefühle bastle um die eine Entscheidung, die ich Anfangs für richtig hielt, aufrechtzuerhalten. Traue dich also einfach dich selbst dazu einzuladen, verschiedene „Techniken“ auszuprobieren. Einfach damit zu spielen, wie du irgendeine Wahl triffst und das ganze eher als journalistische Recherche zu betrachten.
Look at me – I have a super exciting life!
Oftmals sind die Entscheidungen die wir treffen, gar nicht primär UNSERE Entscheidungen, sondern wir lassen uns ganz schnell von außen beeinflussen. Das geschieht nicht unbedingt durch direkte Einmischung von irgendwelchen Personen in deinem Umkreis, sondern es genügt oft schon der Gedanke, wie andere reagieren WÜRDEN, wenn man diese oder jene Entscheidung träfe. Nach außen hin will man ja irgendwie ein möglichst spannendes Leben präsentieren und Plattformen wie Instagram, Facebook & Co. geben ihr bestes um dich in dieser Repräsentation zu unterstützen. Da wird es schwierig, einfach bei sich selbst zu bleiben beziehungsweise sich erst mal überhaupt bewusst zu machen, von was man sich alles beeinflussen lässt. Das soll jetzt nicht heißen, dass du nie wieder jemanden um Rat fragen sollst, wenn du vor einer Entscheidung stehst, denn deine Mitmenschen sehen die Dinge oft von einer ganz anderen Perspektive und können dir hilfreiche Inspirationen geben. Dennoch ist es meines Erachtens ultra wichtig, bewusster zu spüren, wann man von etwas beeinflusst wird und wann das Gefühl aus deinem ursprünglichen Wesen stammt. Ich möchte dir hierbei eine schöne passende Übung mitgeben, die dir dabei helfen könnte, besser auf dich selbst zu hören.
Fragen über Fragen
Wenn du also vor einer großen Entscheidung stehst, dann beantworte die folgenden Fragen: (Diese Fragen habe ich jetzt erstmal nur für Entscheidungen formuliert, in denen du nicht vor mehreren Optionen stehst sondern dich nur FÜR oder GEGEN etwas entscheiden könntest. Wenn du vor einer Entscheidung stehst, wo du dich zwischen zwei oder mehreren ziemlich gleichwertigen Dingen entscheiden musst, also zum Beispiel WELCHEN Studiengang du wählen sollst, dann kannst du die Fragen gerne dementsprechend umformulieren.)
1) Was war mein allererster Impuls, als die Entscheidung zum ersten mal in mein Leben kam?
2) Wie habe ich mich am nächsten Tag gefühlt? Was waren meine Ängste und Sorgen, die mit der Entscheidung einhergingen?
3) Welche positiven Dinge würde die Entscheidung mit sich bringen?
4) Was würde wahrscheinlich passieren wenn ich mich DAGEGEN entscheiden würde?
5) Für was würde ich mich entscheiden, wenn Geld keine Rolle spielen würde?
Du kannst diese Fragen mit so langen Texten beantworten wie du möchtest. Schreibe einfach alles nieder was dir einfällt. Schreiben hilft oft wahnsinnig, Licht ins Dunkel zu bringen und deinem Gedankenwirrwarr Struktur zu verleihen. Ich schreibe ja auch nicht einfach für euch, sondern in erster Linie für mich 😀
Entscheidungsurlaub
Ein nächster Schritt wäre dann, von der ganzen Nummer erstmal Abstand zu nehmen. Beschäftige dich mit anderen Dingen, unternimm was mit Freunden, lass einfach erstmal los von allem. Und das gerne auch für 2-3 Tage oder länger. Und dann schau dir die Fragen und deine Antworten darauf nochmal an. Fühle dem ganzen nochmal nach. Ergeben die Antworten noch Sinn? Würdest du immer noch die gleichen geben? Ja? Nein? Vielleicht? Ich weiß, manchmal fühlt es sich so an, als wäre es eine Never-Ending-Story. Und mehr als dir diese Tipps an die Hand zu geben, kann und will ich auch nicht. Denn die Verantwortung trägst DU alleine!
Mach dir letzten Endes bewusst, dass keine Entscheidung der Welt dein Leben zerstören wird, denn du kannst jederzeit Kursänderungen vornehmen und alles nochmal auf 0 setzen. Wirklich! Vertraue dir in dieser Sache! Und dann spiele einfach mit dieser großartigen Macht und hab‘ Spaß!
In diesem Sinne: Viel Spaß bei deiner Entscheidungsfindungsreise!
Du willst wissen, wieso ich mich letztendlich doch für Thailand entschieden habe? Darum wird es in meinem nächsten Blog-Post gehen.