Und stärke deine eigene Urteils-Kraft

Themenabend / Mini-Workshop

Mo., 27.02.2023 17-21 Uhr

Der innere Richter oder Kritiker bestimmt unseren Alltag oft mehr als uns lieb ist. Unmerktlich lenkt er unsere Bahnen und führt nicht selten zu dauerhaftem Stress, Betrübtheit, generelle Unsicherheit und Panik.

Sich zu vergegenwärtigen, wie urteilend man mit sich selbst umgeht und wie schwächend das für das eigene System in vielerlei Hinsicht sein kann, ist für viele schon ein großer Schritt.
Doch daran etwas zu verändern, ein oft noch größerer, da die vermuteten oder real erfahrenen Anforderungen der eigenen Familie oder des Jobs dem entgegenzustehen scheinen. Oft kommt es einem vor wie eine Entweder – Oder Entscheidung. „Entweder ich strenge mich mehr an und habe dann zwar keine Freizeit mehr, oder aber ich verliere meinen Job/meine Partnerin/mein Ansehen als…“

Woher kommt diese innere strenge Richterschaft?

Vielen ist nicht klar, dass einiges, was der innere Richter sagt, nicht aus dem eigenen Inneren, nicht aus der eigenen Persona heraus stammt. Sätze, die wir in unserer frühen Entwicklungsphase von Personen gehört haben, die für uns wichtige Bezugspersonen waren, überdecken das eigene gesunde Urteilsvermögen. Eltern oder Lehrer*innen zum Beispiel. Diese Sätze zu glauben, war für uns wichtig, da wir von diesen Personen abhängig waren. Im alltäglichen (ver)urteilenden Grundrauschen fällt es uns schwer, zwischen diesem Fremden und dem Eigenen zu unterscheiden und auch – weil Teile in uns sich noch in der Abhängigkeit zu den Eltern glauben. Diese Sätze müssen nicht nur schlecht oder negativ sein. Doch es sind eben fremde Sätze, die nicht aus unserer eigenen Integrität stammen. Letztendlich sind es Fremdkörper, die uns quasi frembestimmen.

Auch Glaubenssatz-Arbeit kann nur bis zu einem gewissen Maße diese tief verwurzelten Grundannahmen entkernen. Wieso ist das so?

Die Richter-Instanz ist Teil unseres Rollen-ICHs. Dieses beginnt sich erst ab circa 4 Jahren zu entwickeln. Hier erlernen wir den Umgang mit Autoritäten, die Einordnung in richtig und falsch, oder auch, mehrere Gefühle gleichzeitig zu fühlen. Vor dieser Phase nehmen wir uns hauptsächlich über unseren Körper (Körper-ICH) oder unsere Indivualität (Individuelles-ICH) wahr.
Werden diese frühen Stadien der Entwicklung von unseren direkten Bezugspersonen nicht gut unterstützt, kann auch das Rollen-ICH auf keiner sicheren Basis bauen und wird eher zu einem verzweifelten Versuch, sich einen Platz auf der Welt durch das Mimen einer Rolle zu schaffen. Stehen uns in dieser Zeit ebenfalls keine autoritären Bezugspersonen gegenüber, die uns im Finden der eigenen Rollen wohlwollend und möglichst meinungsfrei begleiten, besteht oft die einzige Sicherheitsstrategie darin, die Meinungen der Autoritäten zu übernehmen, nach diesen zu handeln und eine uns zugewiesene Rolle zu übernehmen, statt unsere eigene zu finden.

Der Entwicklung unserer eigenen Wahrnehmungs- und Unterscheidungsfähigkeit sowie dem spielerischen Ausprobieren verschiedener Rollen werden so große Hürden in den Weg gestellt.

Die Instanz, die dem Rollen-ICH folgt, ist das Beobachtende ICH. Es könnte dem Inneren Kritiker und weiteren Rollen ein wertvoller Partner sein, kann sich durch erhebliche Verwirrung und Unsicherheit in den früheren Aspekten aber kaum als eigene Kraft entwickeln.

Zur Methode

Die Methode, mit der ich hier neben meinem Wissen aus der systemischen (Familien)therapie arbeite, nennt sich Bodynamic. Diese arbeitet weniger tiefenpsychologisch, sondern sehr körpernah. Unter anderem wird hier der Zusammenhang zwischen unserer Muskulatur und unseren psychosozialen Fähigkeiten hergestellt. Deshalb werden wir an diesem Abend (auch) mit dem gezielten Ansprechen bestimmter Muskelgruppen arbeiten.

Fremdanteile loszulassen, kann nur gelingen, wenn die Aspekte, die das Rollen-ICH stützen, sich sicher anfühlen. Deshalb werden wir an diesem Abend zuerst das Körper- und das Individuelle-ICH stärken.

Mehr zur Methode und speziell zum Konzept der ICH-Aspekte findest du hier

Dieser Themenabend soll Raum und erste Anstöße geben, den eigenen inneren Kritiker kennenzulernen und ihn von fremden Meinungen zu unterscheiden. Du benötigst keinerlei Vorerfahrung mit der Methode oder einen anderen therapeutischen Hintergrund. Vielmehr ist dieser Abend auch dazu gedacht, die Methode kennenzulernen.

Zeit

Montag, 27.02.2023

17-21 Uhr

Kosten

55,- Euro Normal
45,- Euro komm-zu-zweit (Preis pro Person)

Kursleiterin

Mein Name ist Doris Reinholz. Seit 3 Jahren arbeite ich freiberuflich als Coach und begleite Einzelpersonen, Paare und Gruppen gestalttherapeutisch, systemisch, körper- und traumasensibel (auf Grundlage von Bodynamic) auf kürzeren und längeren Strecken ihrer Entwicklung.

Meinen inneren Richter „nach Hause zu holen“, statt ihn wie so oft wegzuschicken oder andere dafür verantwortlich zu machen, verschaffte mir eine rießige Portion mehr Selbstwirksamkeit und innere Stabilität. Diese Erfahrung möchte ich gern auch anderen ermöglichen.

Du bist interessiert am Themenabend, hast aber noch Fragen, oder möchtest mit mir besprechen, ob eine Teinahme für deinen derzeitigen Prozess stimmig ist?

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